800
Besiedlung der Oberpfalz durch Franken, Bayern und Slawen.
1270
Urkundliche Nennung von Hütten und Grub.
1279
Die Vorläufersiedlung „Hertwigshof“ wird erstmals urkundlich erwähnt. Das Gründungsjahr des eigentlichen Ortes Grafenwöhr ist unbekannt
1280
Urkundliche Nennung Gößenreuths.
1334
Landgraf Ulrich I. erwirbt Gmünd = erste urkundliche Nennung Gmünds.
1350
Die große Pestepedemie greift auf die Oberpfalz über.
1361
erhebt Kaiser Karl IV, auf Betreiben der Grafen von Leuchtenberg, die Siedlung am 5. Juni zur Stadt. Danach wird sie von den Leuchtenbergern innerhalb von 59 Jahren viermal verpfändet.
1362
Beginn des Baues der Vorstadt.
1422
geht Grafenwöhr an die kurpfälzischen Wittelsbacher über, nachdem die Verpfändung von 1414 nicht mehr eingelöst werden konnte.
1424
Grafenwöhr wird selbständige Pfarrei.
1462
Bau des Rathauses.
1532
Bau des Kastenhauses. (heute 1 . Opf Kastenhaus)
1535
Kurfürst Ludwig verleiht der Stadt das Recht, jährlich vier Märkte abzuhalten.
1541
Vermutlicher Beginn der Reformation in Grafenwöhr. Die Stadt wird evangelisch-lutherisch.
1583
Grafenwöhr wird evangelisch-reformiert (valvinisch).
1595
Errichtung der Friedhofskirche.
1598
15 Häuser, 19 Städel und das Schloss gehen bei einem Brand verloren.
1608
Erbauung des Unteren Stadttores.
1618
Bis zum Beginn des 30-jährigen Krieges leben die Menschen in bescheidenem Wohlstand in der Umgebung zahlreicher Hammerwerke und Hütten. Die Erzgewinnung im Bereich des heutigen Truppenübungsplatzes und die Verarbeitung dieses Erzes mittels der reichlich vorhandenen Wasserkraft sorgt für das Auskommen der Bürger. Die früheren Hüttenweiher sind noch heute in der Landschaft zu erkennen. Während des 30-jährigen Krieges wird die Stadt durch Mansfelder, schwedische und kaiserlich-bayerische Truppen mehrfach geplündert und gebrandschatzt.
1621
Das Fähnlein aus Grafenwöhr liegt im Februar in Waidhaus, im September in Eslarn. Davon waren viele ausgerissen.
In Grafenwöhr lagern 11 Fähnlein (je ca. 250-300 Mann) der Herzöge von Weimar (Mansfelder). Sie marschieren am 1. Juli nach Waidhaus ab.
1622
Mai: Truppen des Gen. Caracciolo kommen durch Grafenwöhr
Die Hauptmacht der Mansfelder mit 12.000 Mann ist in Grafenwöhr einquartiert. Heerlager auf dem Marktplatz. Plünderungen – auch im Rathaus.
1623
Pfandweise Übernahme der Oberpfalz durch Bayern. Beginn der Rekatholisierung.
1625
wurde der Ort katholisch, nachdem er seit 1545 sechsmal den Glauben wechseln mußte.
1628
Grafenwöhr wird am 3. Juli als ganz katholisch gemeldet – die Hofkammer verfügt daher die Abführung der Garnison.
Bericht über bisher 20 Truppendurchzüge von 900-3000 Mann. Gebäude und Mauern sind in schlechtem Zustand.
Die Oberpfalz geht endgültig an Bayern.
1633
Gößenreuth und Gmünd liegen in Schutt und Asche – Grafenwöhr wird geplündert.
1634
Plünderung durch die Schweden.
1636
wird die Stadt von der Pest heimgesucht. Die vom Tode bedrohten Bürger legen ein Gelübde zugunsten des Heiligen Sebastian ab, das bis heute gehalten wird. Der Sebastianstag ist auch heute noch ein örtlicher Feiertag. (20. Januar)
1641
Spork`sche Reiter liegen in Grafenwöhr, hinzu kommt Verstärkung aus Amberg. Gemeinsam mit den Bürgern wird die Stadt gegen die Schweden verteidigt. Martin Posser erschießt das Pferd unter einem schwedischen Hauptmann. Im Abziehen setzt der Feind die Scheunen vor der Stadt in Brand. (vermutlich im Januar)
1648
Die Grafenwöhrer halten sich zwischen 3. und 12. April in den Wäldern oder auf dem Parkstein auf.
Oktober: Der Wesfälische Friede beendet den Dreißigjährigen Krieg.
1649
Im Pflegamt Grafenwöhr gibt es nur noch 38 Untertanen, die ganz verarmt waren.
1701
Bis zum Ende des Spanischen Erbfolgekrieges (1714) verzeichnet der Ort weitere Plünderungen durch dänische Truppen und kurz darauf im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741-1748) durch französische Truppen.
1708
Zwischen 1708 und 1880 übersteht die Stadt sechs große Feuersbrünste. Dabei werden weite Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Beim Wiederaufbau wird die ehemals giebelständige Bebauung in eine traufständige Bebauung abgeändert.
1729
Eine „hitzige Krankheit“ grassiert in Grafenwöhr.
1731
Einführung des Sebastian-Feiertages.
1743-45
Besetzung durch österreichische Truppen.
1753
Errichtung einer Kapelle auf dem Annaberg.
1756-63
Siebenjähriger Krieg. – Brandschatzung durch preußische Husaren und Plünderung durch Korps des Gen. Graf von Marquier.
1771-72
Hungerjahre nach Missernten.
1786
Die Amtsverweserstelle des Pflegamtes Grafenwöhr wird aufgelöst. Das Amt wird ganz von Eschenbach verwaltet.
1789
Französische Revolution.
1796
Durchmarsch von 400 versprengten Franzosen der Jourdan`schen Armee, Brandschatzung Grafenwöhrs um 1129 Gulden.
1802
Endgültige Auflösung des Pflegamtes Grafenwöhr.
1806
Bayern wird Königreich.
1808
Ein Gemeinde-Edikt regelt die Neuordnung der Gemeinden in Bayern.
Grafenwöhr verliert seine städtische Selbstverwaltung und wird Ruralgemeinde. Aus den Dörfern und Hofmarken Gmünd, Hütten und Thomasreuth (mit Gößenreuth) werden eigenständige Gemeinden.
1827
Beschädigung des Langhauses der Pfarrkirche durch Blitzschlag.
1838
Zuordnung zur Oberpfalz.
1841
Benedizierung der wiedererstellten Pfarrkirche.
Die Vorstadt brennt völlig nieder. Die Neue Amberger Straße wird neu angelegt.
1849
Bau eines Schulhauses in Gmünd.
1853
Hütten erhält ein Schulhaus.
1859
Verlegung der Schule vom Lehrerhaus ins Rathaus.
1904
Eröffnung der Lokalbahn Pressath-Kirchenthumbach.
1908
beginnt der Aufschwung in Grafenwöhr durch die Gründung des Truppenübungsplatzes durch Prinzregent Luitpold von Bayern. Innerhalb eines Jahres steigt die Bevölkerung von 961 auf 1841 Bürger an.
1910
Der erste Artillerie -Schuss auf dem Truppenübungsplatz.
1914-18
Erster Weltkrieg.
Zeitweilige Belegung des Truppenlagers mit 10.000 deutschen Soldaten und bis zu 23.600 russischen und französischen Kriegsgefangenen.
1923
Errichtung der evangelisch-lutherischen Michaelskirche.
1934
Grafenwöhr erhält eine zentrale Wasserversorgung.
1935
Errichtung der Josephskirche in Hütten.
1936
Erbauung des Schulhauses in Grafenwöhr.
1936-39
Erweiterung des Truppenübungsplatz.
1939-45
Zweiter Weltkrieg.
1945
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs werden Grafenwöhr und das „Lager“ durch zwei Bombenangriffe am 5. und 8. April schwer getroffen. Diese letzten Kriegshandlungen kosten vielen Grafenwöhrer Bürgern das Leben.
1946
Eingemeindung der Orte Gößenreuth, Rosenhof und Kollermühle.
1955
Schulhausneubau in Gmünd.
1956
Grafenwöhr errichtet ein zweites Schulhaus.
Aufstellung einer Bundeswehr-Dienststelle im Lager.
1958
Elvis in Grafenwöhr (Nov./Dez.).
Bau der Herz-Mariä-Kirche in Gmünd.
1963
Einweihung der Dreifaltigkeitskirche (Friedenskirche).
1972
Im Rahmen der Gebietsreform werden am 1. Juli die Gemeinden Gmünd und Hütten nach Grafenwöhr eingemeindet.