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Kirchenweiher

Ein verschwundenes Hammerwerk

Es gibt Vermutungen und Einzelbelege, dass nicht nur in den Ortsteilen, sondern auch in der unmittelbaren Nähe von Grafenwöhr ein Hammerwerk, das Blech herstellte, bestand.

Die Lage war am Kirchenweiher, der im Mittelalter durch die Aufstauung der Creußen entstanden ist. Heute kann man den einstigen Standort an der Creußen nördlich des Fußweges durch die Sandfurth auf Höhe des „Alten Kircherls“ verorten.
Der Name „Kirchenweiher“ nimmt Bezug auf das 1484 erstmals urkundlich erwähnte „Alte Kircherl“, einem von mehreren Vorgängerbauten der heutigen Kapelle in der Pressather Straße, die einst unweit des jetzigen Standorts zu finden waren. Ebenso wird rund um die Kirche die Vorgängersiedlung von Grafenwöhr – Hertwigshof – vermutet.

Zum Hammerwerk schreibt Oberlehrer Schenkl in der Stadtchronik Anfang des 20. Jahrhunderts, dass dieses Gebiet noch lange im Volksmund als „Hammer“ bezeichnet wurde. Im Steuerkataster von 1774 ist das Flurstück als „Uf dem Hammer“ genannt. Im Urkataster von 1839 ist es als „Im Kirchenweiher“ beschrieben.

Ein verdeckter Hinweis

Heute als „Sandfurth“ bezeichnet, bildete die geteilte Creußen einst eine kleine Insel. Diese sieht einem alten Werkgraben sehr ähnlich. Das dort noch 1527 und 1550/60 in Dirk Gotschmanns Buch über Oberpfälzer Eisengewerbe erwähnte Werk „Grafenwöhr am Weiher“ ist vermutlich bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstört oder aufgelassen worden.