Seit fast 300 Jahren wird der Sebastianstag in Grafenwöhr am 20. Januar als Stadtfeiertag begangen. Zahlreiche Bürger, Vereine, Stadtverwaltung, Pfarreien und sogar Vertreter des Truppenübungsplatzes beteiligen sich rege an den Feierlichkeiten.
Diese außergewöhnliche Tradition wurde nun ins Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Bayern aufgenommen. Eine entsprechende Bewerbung ging von der Stadt Grafenwöhr in Kooperation mit der Kolpingsfamilie Grafenwöhr und der Katholischen Pfarrgemeinde Grafenwöhr und mit Unterstützung durch den Heimatverein Grafenwöhr und Kreisheimatpflegerin Leonore Böhm aus.
Als immaterielles Kulturerbe werden lebendige Traditionen anerkannt, die einer Gemeinschaft ein Gefühl der Identität und Kontinuität vermitteln sowie zum gesellschaftlichen Zusammenhang beitragen. Menschen, ihr Wissen, ihre Traditionen, Werte und Fähigkeiten und die Weitergabe all dessen von Generation zu Generation stehen im Mittelpunkt.
Durch die Aufnahme ins Landesverzeichnis immaterielles Kulturerbe soll ein Beitrag zur Aufrechterhaltung der Kulturform geleistet werden. Der Grafenwöhrer Gelübdefeiertag St. Sebastian ist hier in bester Gesellschaft etwa neben der Landshuter Hochzeit, den Passionsspielen Oberammergau oder der Oberpfälzer Zoiglkultur.
Kirchenzug beim Sebastianstag 2024 (Bildrechte: Stadt Grafenwöhr).